Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter und Daniel Baldy, MdB besuchen die BRÜCKE in Mainz

Mainz, 13.09.2023 –Auf Einladung des Mainzer Bundestagsabgeordneten Daniel Baldy (SPD) besuchte Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung, am heutigen Mittwoch die BRÜCKE in Mainz. Als Anlaufstelle für Jugend- und Drogenberatung ist sie eine Einrichtung der Abteilung Suchthilfen der Stadt Mainz und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene.

​Nach einem Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Suchthilfen, Philipp Sperb, hatten Blienert und Baldy die Gelegenheit, die im Sommer neu bezogenen Räume in der Kaiserstraße zu besichtigen. Die Abteilung Suchthilfen umfasst neben der Beratungsstelle BRÜCKE ebenfalls das Drogenhilfezentrum Café BALANCE, sowie das Wohnprojekt BASIS, in welchem die Nachsorge ehemals drogenabhängiger Menschen im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus bietet die BRÜCKE Präventionsarbeit, Jugend- und Angehörigenberatung, sowie kostenfreie Hilfe in Schulden- und Insolvenzfragen an.

„Ich bin dankbar um eine so breit aufgestellte Anlaufstelle direkt in unserer Innenstadt“, kommentiert Baldy. „Die Besonderheit der BRÜCKE liegt unter anderem in der Verknüpfung mit der Jugendberatung. Auch in der Drogenberatung haben Jugendliche eigene Bedürfnisse und können nicht einfach mitgemeint werden“, so Baldy, der selbst zuständiger Berichterstatter der SPD-Fraktion für Kinder- und Jugendschutz ist.

„Abhängigkeit ist eine Krankheit. Wer krank ist, benötigt Hilfe. Das ist es, wofür ich mich als Sucht- und Drogenbeauftragter starkmache. Was wir brauchen, sind Menschen und Einrichtungen, die Suchtkranken Hilfe leisten, und sie zugleich dabei unterstützen, die Probleme anzugehen, die zum Drogenkonsum geführt haben. Vernetzte, systemübergreifende und damit auch tiefgehende Hilfe, das ist es, was Einrichtungen wie die Brücke so wertvoll macht. Außerdem finde ich es gut, dass das Thema Drogenberatung in Mainz mit dem Umzug der Brücke in die Stadtmitte ein Stück weit mehr öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Drogenprobleme sind da, leider, und wir müssen sie aktiv und ohne falsche Vorbehalte angehen“, fügt Blienert hinzu.

Bei einem Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Suchthilfen, Philipp Sperb, und Mitarbeitenden der BRÜCKE wurde auch die geplante Cannabis-Legalisierung der Bundesregierung und deren Auswirkungen für die Arbeit bei Drogenberatungen vor Ort thematisiert.

Für Blienert und Baldy ist die Entkriminalisierung längst überfällig. „Kriminalisierung bedeutet Papierkram. Ein Straftatbestand unterstützt keinen Drogenabhängigen beim Ausstieg und ist auch bei einem Rückfall keine Hilfe“, so Baldy. Dazu führt Blienert aus: „Wir bohren dicke Bretter mit der regulierten Freigabe von Cannabis und stoßen so den Paradigmenwechsel an: Weg von Verbot und Strafe, hin zu mehr Hilfe für Menschen, die Drogen konsumieren. Dafür sind lokale Drogenberatungen wie die BRÜCKE in Mainz und das Café BALANCE mit seinem nachhaltigen Konzept der niedrigschwelligen und aufsuchenden Angebote unverzichtbar.“